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Wo du Hilfe findest. Ohne Vorurteile.

Hilfe suchen: Keine leichte Sache

BDSM macht Spaß, BDSM kann aber auch gefährlich sein. Physisch wie psychisch. Manchmal finden wir uns in Notsituationen wieder, in denen wir Hilfe brauchen. Der Schritt, sich in einer solchen Situation an Familie, Freunde oder die Community zu richten ist jedoch nicht immer leicht oder möglich. Manchmal weiß man aber auch einfach nicht, welche Schritte die richtigen sind oder welche man überhaupt gehen sollte. Und vor allem: wo man genau die Hilfe erhält, die man benötigt.

Gefahr für Leib und Leben? Ein Fall für den Notruf!

BDSM kann äußerst gefährlich sein. Breathplay, Shibari, Impact-Play, Waterboarding, um nur einige der vielen Praktiken mit großer Verletzungsgefahr zu nennen. Daher beginnen wir mit der unangenehmsten Adresse. Sollte also etwas schiefgehen, jemand verletzt worden sein, Gefahr für Leib und Leben bestehen oder sonst etwas schlimmes passiert sein, gibt es nur eine Option: Ruft den Notarzt. Am besten wählt ihr die 112 bei gefährlichen Praktiken wie den oben genannten sogar immer vor.

Auch falls dir gegenüber jemand übergriffig, ausfallend oder sogar gewalttätig geworden ist, dann ist es immer die beste Wahl, eine offizielle Notfallstelle zu kontaktieren. Im Falle eines Verbrechens wendet ihr euch am besten an die Polizei, befindet sich jemand in einer lebensbedrohlichen Situation wählt den Rettungsdienst.

Solltet ihr keinen Notarzt, aber dennoch eine Arzt benötigen, hilft euch der ärztliche Notdienst. Letzterer bietet übrigens auch eine App, die euch geöffnete Arztpraxen in der Nähe anzeigt.

Expert:innen für BDSM-bezogene Notlagen

An dieser Stelle setzen verschiedene Hilfsangebote an, die im Folgenden vorgestellt werden. Manche richten sich speziell an die Bedürfnisse von BDSM-Praktizierenden, manche sind in ihrer Zielgruppe etwas weiter gefasst, aber durchaus mit problematischen BDSM-Situationen vertraut. Bei allen kannst du dir sicher sein, dass sie dich nicht verurteilen, wenn du dich an sie wendest. Wichtig ist nur, immer offen zu deinen Neigungen zu stehen und ehrlich zu erzählen, was genau passiert ist. Nur so kannst du auf dich zugeschnittene Hilfsangebote erhalten.

SMJG-Sorgentelefon

Das Sorgentelefon der SMJG richtet sich insbesondere an BDSM-Interessierte und Praktizierende unter 27 Jahren. Diese Anlaufstelle ist von einer BDSM-Organisation ausgerichtet und hier wird dich niemand verurteilen. Sie bieten auch an, dir Kontakte zu Therapieangeboten und Hilfsangeboten weiter zu leiten. Die Beratung erfolgt kostenfrei und anonym. 

E-Mail: sorgentelefon@smjg.org
Weitere Informationen: smjg.org/angebote/sorgentelefon

MaydaySM

MaydaySM e.V., benannt nach dem international benannten Safeword, ist ein gemeinnütziger Verein aus erfahrenen BDSMler:innen, der eine kostenlose und anonyme Beratung für Praktizierende in Notlagen anbietet. Außerdem hilft die MaydaySM auch mit den Kontaktdaten zu weiterführenden Adressen, sowie weiteren Hilfs- und Therapieangeboten und berät dich im Falle eines unfreiwilligen Outings. Auch hier kannst du dich anonym melden. 

E-Mail: beratung@maydaysm.de
Weitere Informationen: maydaysm.de

Beratung bei sexuellem Missbrauch, Übergriffen und Belästigung

Weisser Ring

Der weisse Ring ist eine deutschlandweite Hilfsorganisation, die im Fall von Missbrauchsfällen jeder Art den Opfern zur Seite steht. Fälle von Missbrauch in BDSM-Beziehungen sind dem Team kein Fremdwort.

Die Institution bietet außerdem Präventiv-Beratung für potenzielle Täter:innen an. Neben dem klassischen Telefonanruf gibt es auch die Möglichkeit sich online in einem speziellen Mail-Verfahren oder in einer der vielen Zweigstellen vor Ort beraten zu lassen. Natürlich anonym.

Online-Beratung: weisser-ring.de/hilfe-fuer-opfer/onlineberatung
Standorte: weisser-ring.de/weisser-ring/standorte
Weitere Informationen: weisser-ring.de

Hilfetelefon Sexueller Missbrauch

Eine weitere gute Anlaufstelle ist das Hilfetelefon Sexueller Missbrauch. Hier sitzen Expert:innen mit viel Erfahrung aus dem Bereich der sexuellen Übergriffigkeit, die euch mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Als offizielle Hotline des Bundes verfügt das Hilfetelefon über eine großen Pool an Adressen zu weiteren Anlaufstellen, Hilfs- und Therapieangeboten und sogar Möglichkeiten der rechtlichen Beratung.

Im Falle einer Vergewaltigung oder einer anderen Form sexuellen Übergriffs berät dich das Team hinsichtlich juristischer Mittel und bietet die Möglichkeit der Dokumentation des Vorfalls ohne Anzeigenerstattung. Auch an diese Stelle kannst du dich komplett anonym wenden. 

E-Mail: beratung@hilfetelefon-missbrauch.de
Weitere Informationen: hilfeportal-missbrauch.de

Prävention für Täter:innen

Außerdem wird hier eine Beratung angeboten für Menschen, die sexuellen Missbrauch begangen haben oder fürchten, dies zu tun.

Falls ihr euch aufgrund einer intensiven BDSM-Situation fragt, ob ihr zu weit gegangen und damit Täter geworden seid oder ihr Fantasien habt, die die Grenzen von BDSM überschreiten oder die Unversehrtheit eurer Partnerperson gefährden, könnt ihr hier mehr Infos für passende lokale Hilfsangebote für potentielle Täter finden.

Zum Infoportal für Täter und Täterinnen: hilfeportal-missbrauch.de/informationen/uebersicht-schutz-und-vorbeugung/hilfen-fuer-potenzielle-taeter-und-taeterinnen.html

Dickstinction

Unerwünschte Nudes hat fast jede:r schon einmal im Postfach vorgefunden. Was viele immer immer noch nicht wissen: Es handelt sich dabei um sexuelle Belästigung beziehungsweise die Verbreitung pornografischer Schriften und somit um eine Straftat. Bei Dickstinction könnt ihr in einem solchen Fall schnell und unkompliziert Strafanzeige erstatten, ohne ein unangenehmes Gespräch auf dem Polizeirevier führen zu müssen.

Dazu ladet ihr das betreffende Bild, auf dem auch der Name des oder der Täter:in zu sehen sind über die Webseite hoch und gebt die nötigen Informationen ein. Den Rest erledigt Dickstinction für euch.

Website: dickstinction.com

Hilfe, Tests und Beratung zu sexuell übertragbaren Krankheiten

Die BZgA-Telefonberatung zu HIV und Aids 

Während heutzutage viel Aufklärung über Safer Sex angeboten wird, so herrscht immer noch viel Unsicherheit darüber, was bei einem echten HIV-Gefahrenkontakt zu tun ist.

Genau für diesen Fall hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine Notfallstelle eingerichtet, die euch online oder per Telefon über Mittel wie PrEP aufklärt, wo ihr (Schnell-)Tests machen könnt und ob ihr überhaupt in Gefahr seid. Auch für Angehörige mit Fragen hat die Hotline immer ein offenes Ohr und bietet Beratung für Sex Worker und ihre Kund:innen an.

Online-Beratung: liebesleben.de/fuer-alle/online-beratung
Weitere Informationen: aidsberatung.de

Aidshilfe Deutschland

Die deutsche Aidshilfe arbeitet eng mit der BZgA zusammen, hat ein ähnlich vielfältiges Hilfsangebot und richtet sich vor allem an junge Menschen, Infizierte, Sex Worker und jede Person, die sich mit dem Thema Aids konfrontiert fühlt.

Neben einer Telefonhotline, einer Online-Beraung und einem Live-Chat für Männer, die mit Männern Sex haben, bietet die Aidshilfe auch Seminare und Coachings an und betreibt in jeder größeren Stadt Beratungs- und Teststellen.

Online-Beratung: aidshilfe.de/online-beratung
Adressen und Standorte: aidshilfe.de/adressen
Weitere Informationen: aidshilfe.de

Weitere Angebote

Beratung für schwangere Menschen

Ob gewollt oder ungewollt, als Paar oder Einzelperson: Das Bundesfamiliennministerium bietet schwangeren Personen kostenlose, anonyme und ergebnisoffene Beratung per Telefon, Online-Beratung oder in einer der rund 1.600 Stellen vor Ort.

Online-Beratung: geburt-vertraulich.de/online-beratung
Adressen und Standorte: familienplanung.de/beratung/beratungsstelle-finden/
Weitere Informationen: schwanger-und-viele-fragen.de

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen

Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist ebenfalls eine staatliche Institution und berät Frauen in Fällen von häuslicher Gewalt, sexueller Belästigung am Arbeitsplatz und Stalking. Die Beratung erfolgt anonym und in 17 Sprachen. Auch Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte können sich bei allen Fragen an das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen wenden.

Online-Beratung: hilfetelefon.de/das-hilfetelefon/beratung/online-beratung
Weitere Informationen: hilfetelefon.de
hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/haeusliche-gewalt.html
hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/sexuelle-belaestigung-am-arbeitsplatz.html
hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/stalking.html

Hilfetelefon Gewalt gegen Männer

Auch Männer erleben (sexualisierte) Gewalt und Stalking. Sei es in der Partnerschaft, am Arbeitsplatz, im öffentlichen Raum. Häufig werden sie aber nicht ernst genommen. Genau hier setzt das Hilfetelefon Gewalt gegen Männer an. Das Team besteht aus Psycholog:innen, Therapeut:innen, Pädagog:innen und anderen fachlich kompetenten Beratern und Beraterinnen und verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich der Männerarbeit.

E-Mail: beratung@maennerhilfetelefon.de
Weitere Informationen: maennerhilfetelefon.de

Telefonseelsorge

Ebenfalls ein Angebot, welches vom Bundesfamilienministerium unterstützt wird, ist die Telefonseelsorge. Zwar handelt es sich um einen von der Kirche zur Verfügung gestellten Dienst, er ist aber offen für alle Personen unabhängig von Konfession, Glauben und alle Problembereiche. Auch hier wird zusätzlich auch die Möglichkeit einer Online- oder Vor-Ort-Beratung angeboten. Alle Angebote sind selbstverständlich anonym.

Online-Beratung: online.telefonseelsorge.de
Adressen und Standorte: telefonseelsorge.de/vor-ort
Weitere Informationen: telefonseelsorge.de

Extratipp für Fesselfans: RopeHelp

Noch ein Tipp speziell für Probleme rund ums Fesseln: Auf ropehelp.de und ropehelp.ch finden sich die E-Mail-Adressen bekannter und erfahrener Rigger:innen, Fesselmodelle und Dojo-Betreiber:innen, die euch bei schlechten Erfahrungen im und um das Seil, beraten.

Weitere Informationen: ropehelp.de