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So erstellst du ein kinky Dating-Profil

Vorurteile über Dating-Portale gibt es viele: Allen voran, dass die Partnersuche nur oberflächlich erfolge, da nur aufgrund eines Bildes im Dating-Profil entschieden wird, ob ein weiterer Kontakt zustande kommt. Bei genauerem Hinsehen jedoch bieten Dating-Plattformen die Möglichkeit, sogar viel mehr von der eigenen Persönlichkeit preiszugeben, als im echten Leben.

Denn auch Offline entscheidet der allererste Eindruck, das Aussehen, darüber ob ein Kontakt zustande kommt und weitergeführt wird. Zwar ist dieser erste Eindruck angereichert um weitere Faktoren wie Stimme, Mimik, Körpersprache, vielleicht auch Geruch. Im Grunde sind das aber auch Faktoren, die der weiteren Einschätzung der körperlichen Attraktivität dienen. Denn wer erzählt schon in den ersten paar Small-Talk-Sätzen, welche Werte einem wichtig sind, welche Träume und Ziele man im Leben verfolgt und womit man seine Zeit verbringt, wenn man wirklich alleine ist.

Dein Dating-Profil bietet genau diese Möglichkeit. Da in der Online-Welt die genannten anderen äußerlichen Faktoren wegfallen, lohnt es sich also ein wenig Zeit und Mühe in die Einrichtung eines Dating-Profils zu stecken und diese zu nutzen, um echtes Interesse zu wecken.

Hier sind unsere Tipps.

Der Name im Dating-Profil: Persönlichkeit statt Kinks

Bei Portalen wie Deviance, musst du nicht durch deinen Nicknamen noch zusätzlich darauf hinweisen, dass du kinky bist, auf BDSM stehst oder einen bestimmten Fetisch hast. Darum sind ja schließlich alle da. Da außerdem deine Rollen prominent im Profil gezeigt werden, ist es nicht nötig, in Form eines Namensbestandteils gesondert darauf hinzuweisen, dass du Dom, Sub oder etwas anderes bist.

Wähle lieber ein schönes Adjektiv, das deinen Charakter beschreibt und kombiniere es mit einem Namen, mit dem du gerne angesprochen wirst oder wähle einen Namen, der auf ein Hobby von dir schließen lässt, wie zum Beispiel Leseratte. Vermeide vulgäre Ausdrücke wie Schlampe, die im privaten besser aufgehoben sind.

Bilder im Profil – nach wie vor wichtig

Ein Bild reicht nicht. Mix it up!

Langfristig gesehen rückt das Aussehen in den Hintergrund. Doch beim Kennenlernen ist der optische Eindruck nach wie vor entscheidend dafür, dass überhaupt ein Kontakt zustande kommt. Offline wie Online. Lade also mindestens zwei unterschiedliche Fotos hoch, auf denen du gut zu erkennen bist. Profile mit nur einem Bild wecken meist Misstrauen und geben dem Gehirn des Betrachters zu wenige Informationen, zum Beispiel wie deine Mimik aussehen könnte.

Zeige, was dich ausmacht

Außerdem kannst du so auf mehreren Bildern zeigen, wie dein Leben aussieht. Du kochst gerne? Dann lass dich doch beim Zuberereiten deiner Lieblingsspeise ablichten. Du stehst auf Latex? Die perfekte Gelegenheit, sich mal wieder in Schale zu werfen. Auch Fotos, die dich mit Gegenständen zeigen, die für dich von Bedeutung sind wie etwa einem Halsband, wecken das Interesse deines Gegenübers. Dasselbe gilt für Orte, an die du gerne gehst, wie etwa dein Stammcafé.

Die Bilder sollten sympathisch und seriös sein, dich zeigen wie du wirklich bist. Überlege dir dabei auch immer, welchen Eindruck du vermitteln willst. Verwackelte Partyfotos und Gruppenbilder lassen dich nicht auf den ersten Blick eindeutig identifizieren, das steife, standardisierte Bewerbungsfoto zeigt zu wenig von dem, was dich ausmacht.

Posen und Ausschnitte beachten

Selfies sind ok, solange sie sparsam eingesetzt werden. Besteht dein Profil nur aus Selfies, entsteht der Eindruck, du hättest keine sozialen Kontakte, die dich hin und wieder ablichten. Zwei sind daher genug. Achte beim Selfie-machen darauf, einen natürlichen Winkel zu erwischen (nicht von unten) und dich bei Tageslicht zu fotografieren.

Gar nicht gut kommt es leider an, wenn Bilder verwendet werden, aus denen offensichtlich andere Personen geschnitten wurde. Das vermittelt den Eindruck, dass du etwas zu verbergen hast. War etwa ein Ex-Partner darauf zu sehen? Und: Angeber mag nun wirklich niemand. Dich vor einem teuren Auto oder mit einem Promi zu zeigen, den du mal getroffen hast, vermittelt eher den Eindruck, dass du selber nichts zu bieten hast.

Wer im Dating-Profil schummelt, kann nur verlieren

Zu guter Letzt noch, sollte bei den Bildern auf keinen Fall geschummelt werden. Ein vorteilhafter Filter ist ok, ein mit Photoshop gezaubertes Sixpack oder eine Wespentaille nicht und zu viel Weichzeichner wirkt unnatürlich. Solche Schummeleien kommen schnell ans Licht und enttäuschen das Vertrauen deines Gegenübers. Außerdem soll die betrachtende Person dich schließlich so mögen wie du bist. Und das geht nur, wenn du dich selber auch magst.

Der Text: Grundlage für weitere Gespräche

Ein Text ist ein absolutes Muss. Der Profiltext gibt dir die Möglichkeit, die Informationen, die du über deine Bilder vermittelst zu ergänzen und etwas von deiner Persönlichkeit preiszugeben. So hat dein Match Anknüpfungspunkte, um ein Gespräch zu beginnen. Nur die Bilder reichen leider nicht aus, um Interesse zu wecken. Die Aufforderung “bei Fragen, einfach zu fragen” macht also erst Sinn, wenn schon etwas in deinem Dating-Profil drinsteht.

Von Anfang an transparent sein

Kommuniziere klar was du suchst und erwartest, damit es im weiteren Kennenlernprozess keine bösen Überraschungen gibt. Dein Gegenüber merkt sowieso relativ schnell, auf was du wirklich aus bist, wenn du dich verstellst.

Keine Phrasen im Dating-Profil

Du kannst die Textsektion außerdem nutzen, um deine Werte zu vermitteln und – je nach Plattform – auch worauf du stehst. Sieh nur von allzu vulgären Ausdrücken ab. Vermeide außerdem Phrasen wie “Mit mir kann man Pferde stehlen” oder “Ich bin für jeden Spaß zu haben”. Du möchtest dich ja schließlich von den anderen Profilen abheben. Wenn du behauptest erfahren zu sein, untermauere dies mit einer Jahreszahl oder Partnern, um glaubwürdiger zu sein. Wenn du neu bist, erzähle wie du deine kinky Seite entdeckt hast.  

Ein guter Ausdruck zeigt Stil

Achte auch auf die Rechtschreibung und Ausdrucksweise. Dein Gegenüber soll schließlich das Gefühl haben, dass du dir Mühe gibst. Und das fängt schon bei deinem Profiltext an. Umfragen zufolge legen rund 80 Prozent der Online-Dating-Nutzer Wert auf korrekte Schreibweise und stilsicheren Ausdruck. Diese paar Extraminuten sollten also investiert werden.

Wer kein Profi in Orthografie ist oder eine Schwäche hat, sollte sein Profil von einer befreundeten Person gegenlesen lassen oder den Text in ein Textverarbeitungsprogramm kopieren, um ihn auf Fehler überprüfen zu lassen. Ein Mehraufwand, der aber entscheidend sein kann.

In der Kürze liegt die Würze

Und zu guter Letzt: Achte auf die Länge. Dating-Plattformen werden meist dort benutzt, wo Nutzer:innen nicht die komplette Aufmerksamkeit darauf lenken. Zum Beispiel in der U-Bahn oder vor dem Fernseher. Ein allzu langer Text ist in der heutigen Zeit, in der unsere Aufmerksamkeitsspannen immer kürzer werden, für die meisten eher abschreckend. Vier bis fünf kurze und prägnante Sätze zeigen, dass du Dinge auf den Punkt bringen kannst.

Keine Angst davor mit dem Dating-Profil entdeckt zu werden

Vielen ist bei dem Gedanken, Bilder auf kinky Plattformen hochzuladen immer noch unwohl. Zu groß die Gefahr, von jemandem entdeckt zu werden. Doch sind wir mal ehrlich: Sollte ein Arbeitskollege oder eine Bekannte dich entdecken, wird sich diese Person zunächst genau dieselben Gedanken machen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie dich outet ist aber sehr gering, denn dann müsste sie sich ja auch selbst als Kinkster zu erkennen geben.

Auch die Wahrscheinlichkeit, dass dich die Person beim nächsten Mal auf deine BDSM- oder Fetisch-Neigungen anspricht, ist sehr gering. Sie wird eher hoffen, dass du sie noch gar nicht entdeckt hast. Und wenn doch, dann könnt ihr euch freuen, eine weitere Gemeinsamkeit gefunden zu haben. Es lohnt sich aber in jedem Fall immer Fotos hochzuladen, da Profile mit Bildern um eine Vielfaches vertrauenswürdiger und erfolgreicher sind. Und wer weiß, vielleicht ist sogar diese Person der perfekte Spielpartner für dich.