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Discipline – Das erste D in BDSM

Was bedeutet Discipline?

Das D in BDSM steht neben “Dominance” für Discipline, ins Deutsche übersetzt also schlicht Disziplin und beschreibt einen der sechs großen Teilbereiche des BDSM. Abgeleitet wird Discipline aus dem lateinischen Wort “disciplina”, welches übersetzt in etwa “Lehre”, “Zucht” und “systemische Ordnung” bedeutet.

Im BDSM ist damit gemeint, dass eine unterwürfige Person, durch Regeln und Rituale an die Wünsche einer anderen Person angepasst und geformt wird.

Der Beitrag zum Anhören:

Als Mittel zur Durchführung der Disziplinierung werden (Körper-)Strafen sowie Belohnungen eingesetzt. Der Übergang zu Erziehungsspielen, die anderen Bereichen, wie etwa so genannten D/s-Dynamiken zugeschrieben werden, ist teilweise fließend. Im ersten Moment hört sich all das zwar nach Manipulation und bei manchen auch nach grausamen Kindheitserinnerungen an. Doch der Unterschied liegt wie so oft im BDSM darin, dass das Spiel mit der Disziplinierung innerhalb der vereinbarten Grenzen stattfindet und auf Freiwilligkeit und Einvernehmlichkeit der beteiligten Personen beruht.

Der Begriff Disziplin steckt auch in Selbstdisziplin, wodurch schon der Ansatz der Frewilligkeit zu erkennen ist. Die oder der Sub muss also auch wollen, die Disziplin aufzubringen, bestimmten Regeln zu folgen und Körper und Geist zu kontrollieren, statt sich von Impulsen überwältigen zu lassen.

Was ist die Herausforderung bei Discipline?

Die Aufgabe und Verantwortung des dominanten Parts im Rahmen von Discipline und Disziplinierung ist es, anspruchsvolle Regeln aufzustellen und deren Einhaltung konsequent zu prüfen, sowie bei Verstößen darauf zu reagieren. Dies erfordert auch beim oben spielenden Part eine grundsätzlich vorhandene Disziplin. Wird auf Verstöße nicht reagiert, wird der devote Part den Rahmen dieses aufgestellten Konstruktes immer wieder in Frage stellen, was ein absolut normales und menschliches Verhalten ist.

Die Aufgabe des submissiven Parts ist es, die Vorstellung des dominanten Gegenübers so gut wie möglich erreichen und erfüllen zu wollen. Disziplin bedeutet nicht nur im BDSM Regeln zu befolgen, auch wenn diese den eigenen Wünschen oder einem natürlich Trieb widersprechen, sondern auch sich bewusst gegen einen Impuls zu entscheiden oder einem Bedürfnis zu widerstehen. Das ist ein mühsamer Lernprozess.

Wie funktioniert Disziplinierung?

Ein Mittel, die Disziplin zu fördern oder zu bestärken, ist die Disziplinierung. Gab es einen Verstoß gegen die Regeln oder wird das Training auf ein bestimmtes Ziel vernachlässigt, wird sie eingesetzt, um den Lernprozess wieder zu verstärken.

Wichtig hierbei ist, dass es dabei nicht schlicht nur um Strafen oder Züchtigung geht, sondern auch um positive Bestärkung. Lob und das Aufzeigen der erreichten Fortschritte sind hier gute Möglichkeiten. Strafen hingegen sollten mit dem Vergehen in direktem Zusammenhang stehen und der empfangenden Person ermöglichen, sich zu verbessern.

Zu beachten gilt hierbei, was genau ein Regelverstoß ist. Hat der oder die Bottom alles versucht, um das Ziel zu erreichen, es aber dennoch nicht geschafft, liegt kein Verstoß vor. Eine Aufgabe der oder des Top ist also, zu erkennen, ob das Gegenüber keine Disziplin aufbringt oder das gesteckte Ziel lediglich nicht erreicht.

Unterwerfung und Disziplin – ist das nicht genau das Gleiche?

Und hier wird es schwierig. Wie oben erwähnt sind einige Übergänge zwischen Discipline und D/s-Gefälle fließend und schwer abzugrenzen. Erziehung gehört genauso in den einen Bereich wie es Bestandteil des anderen Bereiches ist. Deutlicher wird das ganze erst anhand von Beispielen.

  • Top befiehlt Sub, einen Plug einzuführen. Sub tut es. Hier befolgt Sub eine Anweisung von Top, was dem Bild einer D/s Konstellation entspricht. Stellt Top hingegen die Regel auf, Sub habe sich jeden Tag um Uhrzeit X einen Plug einzuführen und prüft dann, ob Sub dieser Regel gehorcht, kommen wir in den Bereich von Discipline.
  • Sub ist verboten worden, ein bestimmtes Wort auszusprechen. Jedesmal, wenn Sub es trotzdem tut, wird er oder sie für einen bestimmten Zeitraum geknebelt. Hierbei handelt es sich um Discipline. Wenn während einer Session gesagt wird, Sub soll still sein, gibt dann aber Laute von sich und wird beispielsweise mit einer Ohrfeige dafür gezüchtigt, ist es eine Strafe im D/s Kontext.

Weitere Beispiele und einen schönen Artikel über moderne und althergebrachte Ansätze in diesem Bereich könnt ihr auch bei Gentledom.de nachlesen.


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