Was sind Fesseln?

Handfesseln sind im BDSM-Kontext Toys zum Fixieren der Hände. Aber auch die Füße können damit fixiert werden. Klassische Hand- oder Fußfesseln haben einen einfachen Schließmechanismus und ein Verbindungselement, wie eine Kette, einen Karabiner oder ein Lederband. Es gibt für den Einsatz beim BDSM allerdings unzählige weitere Ausführungsformen.

Wozu benutzt man Hand- und Fußfesseln und warum?

Ganz einfach: zum Fixieren einer Person. Durch das Anlegen von Hand- und Fußfesseln kann man die Bewegungsfreiheit einschränken. Eine Person kann damit auch an einem Möbelstück oder Gegenstand fixiert werden. Oder es werden die Hände und Füße miteinander verbunden um eine unangenehme Zwangshaltung zu erzeugen.

Hand- und Fußfesseln sind eine in der Anwendung simple Alternative zu Seilen. Denn es bedarf keiner speziellen Technik, um eine andere Person damit schnell und sicher zu fesseln. Sie sind außerdem leicht wieder zu lösen und durch viele Varianten und Zubehör sehr vielseitig einsetzbar. Außerdem gibt es sie in so vielen verschiedenen Materialien, dass auch die ein oder anderen Material-Fetischist:innen dabei auf ihre Kosten kommen.

Was gibt es für Hand- und Fußfesseln?

Auf dem Markt gibt es unzählige Varianten. Nicht nur was Design und Materialien, sondern auch was die Verschlussart angeht. Zu den beliebtesten gehören…

Manschetten aus Leder (oder Latex)

Die Funktionsweise ähnelt meist der eines Gürtels, mit einem oder zwei Metallstiften auf einer und einer Reihe Löchern auf der anderen Seite. Diese Fesseln sind durch das Material eher weich und zählen daher zu den angenehmeren. Durch die vorgestanzten Löcher können sie allerdings nicht individuell adjustiert werden. Dafür sind sie schnell anzulegen und zu lösen.

Ratschen-Fesseln

Fesseln aus Stoff oder Webmaterial mit einer Metallschnalle, die individuell fest zugezogen werden kann. Günstige Modelle gibt es aus Nylon mit einer Plastikratsche. Auch sie sind schnell einsatzbereit und auch wieder entfernt.

Hand- und Fußfesseln aus Metall

Da gibt es zum einen die klassischen Handschellen, wie die die Polizei einsetzt. Diese haben meist wenig Spielraum zwischen den zwei Schellen und sitzen eng. Durch die kantige Form sind sie zusätzlich unangenehm. Zum Öffnen braucht man einen Schlüssel.

Beliebt sind auch O-förmige Stahlfesseln. Diese sind etwas breiter, es gibt sie auch mit abgerundeten Kanten. An vielen ist ein kleiner “Ring der O” angebracht. Dabei handelt es sich um eine weitere Öse, die einerseits dazu dient, weitere Ketten, Seile oder Karabiner anzubringen, andererseits gilt der Ring der O selbst für viele im BDSM als Symbol der Unterwerfung.

Stahlfesseln schließen per Magnet, mit einem eingeschobenen Bolzen oder ebenfalls durch einen Schlüssel. Hierbei ist die richtige Größe besonders wichtig, da nicht nachjustiert werden kann.

Fesseln mit Klettverschluss

Auch diese kostengünstigen Fesseln sind meistens aus Kunstfaser. Sind sie allerdings nicht von hoher Qualität und man kann sich davon leicht befreien.

Silikonfesseln

Sie sind elastisch und aus einem Stück gefertigt. Hier gibt es ausnahmsweise keinen Schließmechanismus. Das Anlegen erfolgt durch Dehnung des Materials. Hier ist es wichtig auf gute Qualität zu achten. Denn reißt das Material, kann es zurückschnalzen und dadurch (ungewollt) schmerzhaft werden.

…und fesselnde Kombinationen

Spreizstange mit Hand- oder Fußmanschetten

Bei einer Spreizstange sind die Hand- oder Fußfesseln an einer unnachgiebigen Stange befestigt. Oft handelt es sich dabei um ein Teleskop-Rohr. Es kann von der gefesselten Person selbst nur weiter aus-, jedoch nicht wieder eingefahren werden. In Kombination mit Fußfesseln lassen sich so die Beine der Person spreizen.

Das Fesselkreuz

Hierbei handelt es sich um eine Vorrichtung die unter der Matratze eines Bettes angebracht werden kann. Von der Mitte des Kreuzes teilen sich vier Stränge mit einer Manschette an jedem Ende. Diese befinden sich nach Montage an jeweils einem Eckpunkt des Bettes. Dieses Toy wird oft günstig angeboten und scheint großen Fesselspaß zu versprechen. Es ist jedoch oft minderwertig verarbeitet. Klettverschlüsse, die schnell abnutzen und verrutschende Stränge trüben das Spielvergnügen. Wer gern und oft fesselt investiert lieber in hochwertige Varianten. Oder bringt gleich ein paar Karabiner am Bett an.

Fesseln in Kombination mit Harnisch

Diese sind nicht nur optisch reizvoll, sondern bieten auch zusätzliche Möglichkeiten der Fixierung. Werden mit den Ledergeschirrs zusätzlich Metallösen und Karabiner kombiniert, bieten sich noch weitere Fesselvarianten. Auch ein Halsband ist immer ein guter Ankerpunkt, um Handfesseln daran zu befestigen und Sub so in eine unangenehme Position zu bringen.

Was muss ich beachten, wenn ich Hand- oder Fußfesseln benutze?

Zu beachten gelten natürlich die Grundregeln im Umgang mit einer fixierten Person, wie zum Beispiel, diese Person nie alleine zu lassen und eine Sicherheitsschere oder den passenden Schlüssel griffbereit zu haben. Wird zusätzlich geknebelt, vereinbart statt einem Safeword eine Geste, die auch gefesselt ausgeführt werden kann. Zum Beispiel einen Gegenstand fallenlassen.

Auch Hand- und Fußfesseln sollten nicht zu eng sitzen oder einschneiden. Achtet schon beim Kauf auf die richtige Größe und wieviel Polsterung euch lieb ist. Einige Materialien können auf der Haut scheuern, wenn sie verrutschen. Ist das kein gewünschter Effekt, dürfen die Fesseln nicht zu locker sitzen.

Habt ihr eine besondere Vorliebe für Hand- und Fußfesseln, überlegt euch, ob ihr nicht in hochwertige Modelle investieren wollt. Denn leider gilt die Faustregel: Je günstiger, desto unsicherer, desto höher der Verschleiß und desto einfacher die Befreiung.

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