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Keuschhaltung. Oder: “A never cuming story”

Was bedeutet Keuschhaltung?

Keuschheit ist in erster Linie ein aus der Religion bekanntes Konzept zur Mäßigung im Umgang mit Sexualität. Das Wort “keusch” leitet sich vom lateinischen “conscius” ab, was in etwa so viel wie “bewusst” bedeutet. Im BDSM ist Keuschhaltung eine Spielart, bei der eine Person auf Wunsch einer anderen auf Sex, Masturbation und/oder Orgasmen verzichtet, also keusch gehalten wird. Meist handelt es sich dabei um eine submissive Person.

Der aktive Part bestimmt, wie lange und zu welchen Bedingungen dies geschieht. Die Regeln stellt der aktive Partner oder die Partnerin nach einvernehmlichen Kritierien auf. Ein verwandter Begriff dazu ist Orgasmuskontrolle.

Warum will man keusch gehalten werden?

Es gibt viele verschiedene Gründe, warum (Spiel-)Paare Keuschhaltung praktizieren möchten. Eine große Komponente ist selbstverständlich das Machtgefälle, welches deutlich verstärkt und betont wird. Diese Spielart bietet dem oder der Bottom auch eine schöne Gelegenheit, die Hingabe zum dominanten Part zu beweisen.

Des Weiteren steigert sich die Lust, umso länger die Keuschheitsphase andauert. Die keusch gehaltene Person ist durch leichte Berührungen, geflüsterte Fantasien und optische Reize deutlich leichter erregbar.

Wird die Phase der Keuschheit durch den dominanten Partner beendet, erlebt die unten spielende Person einen besonders intensiven Orgasmus. Zu guter Letzt bietet ein in der Keuschheit nicht erlaubter Orgasmus der oben spielenden Person Spielraum für Strafen oder Erziehungsmaßnahmen.

Auf der aktiven Seite ist das spannende an dieser Spielart die Macht, die einem von der passiven Person übergeben wird. Immerhin tritt die unten spielende Person die Kontrolle an einem körperlichen Bedürfnis völlig an die aktive Partnerperson ab.

In der besonderen Beziehungsdynamik von Hotwifes und Cuckolds ist die Praktik besonders weit verbreitet. Wird ein abschließbarer Keuschheitskäfig oder Keuschheitsgürtel verwendet, spricht man bei der aktiven Person auch von einem oder einer Keyholder:in. Eine verwandte Spielart, bei der ein Mann keusch gehalten wird, ist die Feminisierung, bei der ein Mann zu einer Sissy abgerichtet wird.

Wie funktioniert Keuschhaltung?

In der einfachsten Form hält sich die unten spielende Partnerperson an die Regeln, die der oder die oben spielende Partner:in vorgibt. Das kann zum Beispiel das Verbot eines Orgasmus sowie der Selbstbefriedigung über mehrere Tage sein. Das Vertrauen in die Gehorsamkeit des oder der Sub ist hierbei unerlässlich, dennoch wird viel mit Methoden wie Disziplin, Strafe und Belohnung gearbeitet.

Eine andere Variante ist das Anlegen eines Keuschheitsgürtels oder -käfigs, welcher durch ein Vorhängeschloss oder durchnummerierte Kabelbinder verschlossen wird. Häufig sind Edging oder Tease and Denial Bestandteile der Keuschhaltung. Hierbei wird stimuliert, um dadurch die Lust zu steigern, jedoch ohne einen erlösenden Orgasmus zu erhalten. Um die Tragedauer für männliche Subs zu verlängern, kann der Mann außerdem über Prostatamassagen “abgemolken” werden, um den Druck in den Hoden zu reduzieren.


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Foto: Toxyd