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Knebel – Reden ist silber, knebeln ist gold

Was ist eigentlich ein Knebel?

Ein Knebel ist ein Gegenstand, der einer Person in oder um den Mund geführt wird. Ziel ist, sie am Reden oder Schreien zu hindern. Im BDSM-Bereich kennt man vor allem Stoff-, Ring-, Trensen-, Penis-, Ballon- und Ballknebel. Letztere sind auch unter dem englischen Begriff Ballgag bekannt und besonders beliebt. Daneben finden auch Klebeband, Tücher und andere Materialien als Knebelersatz oder Knebelbefestigung Verwendung.

Ein klassischer Knebel aus weichem Leder. Perfekt zum Draufbeißen.

Wozu benutzt man Knebel?

Die Erzeugung von menschlichen Geräuschen beginnt an den Stimmbändern. Dort kann natürlich kein Knebel eingesetzt werden. Daher ist es nicht möglich, jemanden zu völliger Stille zu bringen. Vielmehr liegt der Reiz vor allem in der Demütigung. Zum Beispiel, wenn die geknebelte Person nur noch lächerliche Töne statt Sätze produzieren kann und vor sich hinsabbert. Dieser Effekt kann noch verstärkt werden, in dem der Ballgag mit einer speichelanregenden Substanz benetzt wird, wie etwa Zitronensaft oder diesem Ingwer-Spray in Lebensmittelqualität von Naturally Naughty, welches zusätzlich ein kleines Brennen and den Mundschleimhäuten auslöst.

Foto: Naturally Naughty

Ein Knebel kann aber auch symbolisch eingesetzt werden. Nämlich um Sub zu signalisieren, dass sein oder ihr Sprechen unerwünscht ist. Neben dem Effekt der Geräuschunterdrückung kann ein Knebel auch als Schmerzableiter dienen, indem zum Beispiel hineingebissen wird. Doch es gibt auch Knebel, die dem Erzwingen oder Erlernen anderer Handlungen dienen, wie zum Beispiel Oralsex.

Nicht zu vergessen, dass Knebel auf manche Menschen sogar einen beruhigenden Effekt haben, indem sie an ihm saugen oder nuckeln.

Was muss ich bei der Anwendung beachten?

Spiele mit Knebeln sind nicht ungefährlich. Sie erfordern aufgrund der eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten und der teilweisen Einschränkung der Atemwege ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit zwischen den Beteiligten. Grundsätzlich muss die geknebelte Person frei durch die Nase atmen können. Das heißt, selbst bei einem kleinen Schnupfen ist der Einsatz von Knebeln tabu. Um das Befinden der geknebelten Person außerdem durchgehend überwachen zu können, muss ständiger Sichtkontakt bestehen.

Ein Penisknebel ist nur etwas für Fortgeschrittene, da er bis in den Rachen hineinragen und Sub am Atmen hindern kann.

Zudem sollte die geknebelte Person den Kopf jederzeit so positionieren können, dass Speichel aus dem Mund abfließen kann. Sonst droht Erstickungsgefahr.

Sollte dennoch Atemluftmangel eintreten, lässt sich dies an hervortretenden Augen, bläulich verfärbenden Lippen und roter oder fahler Gesichtshaut erkennen. Unerwartetes heftiges Schwitzen im Gesicht ist ein weiteres Warnsignal. Genauso wie kurzes, heftiges durch-die-Nase-Atmen mit sich weitenden Nasenlöchern.

Die Unfähigkeit zu atmen ist meist durch Panik ausgelöst. Damit muss man richtig umgehen: Entferne sofort den Knebel, hilf der geknebelten Person und fange sie auch emotional auf. Egal ob es einen plausiblen Grund für die Panik gibt oder nicht.

Aus Sicherheitsgründen sollte statt einem Safeword ein Safezeichen zum Abbruch vereinbart werden. Zum Beispiel das Schnipsen mit dem Finger oder das Fallenlassen eines Gegenstandes.

Personen mit Diabetes, Herz- oder Lungenproblemen, Neigung zu Krampfanfällen, Hyperventilation oder Klaustrophobie dürfen nicht geknebelt werden. Auch das Knebeln unter Einfluss von starken Medikamenten, Drogen oder Alkohol ist tabu.

Ein Knebel hindert eine Person am sprechen oder schreien, der Reiz liegt aber vor allem in der Demütigung durch sabbern und lächerliche Töne.
Ein knochenförmiger Trensenknebel ist besonders gut zum Draufbeißen geeignet.

Was muss ich beim Kauf beachten?

Wie oben beschrieben, gibt es zum Beispiel Stoff-, Ball-, Ring-, Penis- und Ballonknebel. Die meisten Knebel werden durch ein ledernes Band gehalten, das im Nacken zusammengeführt wird. Diese können auch am leichtesten ausgespuckt werden. Es gibt auch Kopfharnesse, die Pferdegeschirr ähneln und den eigentlichen Knebel in Position halten. Andere Knebel wiederum werden von breiten Lederriemen gehalten und mit einer Schnalle im Nacken befestigt.

Wichtig ist vor allem, auf die Verbindung zwischen eigentlichem Knebel und der Haltevorrichtung zu achten. Denn diese wird wahrscheinlich durch austretenden Speichel in Mitleidenschaft gezogen. Besteht sie aus hartem, ungeeignetem Spaltleder, wird der Speichel aufgesaugt und das Leder innerhalb kurzer Zeit hart und brüchig. Das sorgt schnell für offene Mundwinkel und Infektionen.

Am bekanntesten unter den Knebeln: Der Ballknebel oder Ballgag.

Nietenverbindungen und sonstige metallische Teile sollten aus rostfreiem Metall, nickelfrei, abgerundet und auf keinen Fall scharfkantig sein. Beim Mundstück selber ist es in erster Linien wichtig, dass es stabil ist. Es darf nicht brechen, damit kein Stück abgebissen und verschluckt werden kann. Prüfe außerdem, ob du den Geruch als angenehm empfindest. Wenn nicht, wird dir oder deiner Partnerperson der Knebel höchstwahrscheinlich auch nicht schmecken.

Vor der ersten Anwendung und nach jedem Gebrauch sollte ein Knebel mit Handseife oder Geschirrspülmittel gereinigt und dann mit klarem Wasser abgespült werden. Die meisten Knebel und Knebelvorrichtungen bestehen aus Leder, es gibt sie aber auch aus Stoff oder Metall. Danach sollte der Knebel gut trocknen. Lederknebel sollten mit einem natürlichen Pflegemittel wie Vaseline, das keine Allergien verursacht eingefettet werden. Rinds- und Kalbsleder sind die einzigen Ledersorten, die Speichel und Reinigung lange Zeit ohne Qualitätsbeeinträchtigung überstehen.


Teile dieses Beitrags über Knebel erschienen zuerst auf Baumwollseil.de, einem der ersten Online-Shops für Kink, Erotik und BDSM und wurden Deviance freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Neugierig geworden? Hier geht’s zum Knebel-Sortiment von Baumwollseil.