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Lecksklave – Dienstleister:in mit Geschmack

Content-/Triggerwarnung: Begriff Sklave, Sklavin

Der Begriff Lecksklave hat sich in der Szene seit langem etabliert. Mangels anderer Begriffe wird er weiterhin geduldet. Beachtet bitte, dass der Begriff Sklave beziehungsweise Sklavin Personen triggern kann und verzichtet nach Möglichkeit im öffentlichen Raum darauf. Alternativ könnte im öffentlichen Spiel auf “Leckdiener:in” ausgewichen werden.


Was ist ein Lecksklave oder eine Lecksklavin?

Unter einem Lecksklaven beziehungsweise einer Lecksklavin versteht man eine devote Person, die ausschließlich zur oralen Befriedigung der Lust der dominanten Person, in diesem Zusammenhang üblicherweise einer Herrin, eingesetzt wird. Dies kann objektifizierend und entmenschlichend stattfinden, muss es aber nicht.

Die am häufigsten auftretende Konstellation bei diesem Kink oder Fetisch sind ein devoter Mann als Lecksklave und eine dominante Frau als Empfängerin. Wie immer im BDSM ist hierbei das Kommunizieren von Vorstellungen, Fantasien, Wünschen und Limits sowie die Einvernehmlichkeit von großer Bedeutung.

Es wird meist zwischen zwei Kategorien unterschieden: Zum einen die köperbezogenen Lecksklav:innen und zum anderen die objektbezogenen Lecksklav:innen. Während die körperbezogene Form sich primär um die sexuelle Befriedigung der dominanten Person kümmert, ist die objektbezogene Form beispielsweise für die Reinigung der Schuhe oder andere Objekte der dominanten Person zuständig. Der Fantasie, welche Objekte gereinigt werden sollen, sind hierbei kaum Grenzen gesetzt.

Ausbildung zum Lecksklaven

Typischerweise wird eine Ausbildung zum oder zur Lecksklav:in in aufeinander folgenden Schritten durchgeführt. Zu Beginn der Beziehung zwischen Top und Bottom wird der devoten Person häufig beigebracht, sich um die Füße der aktiven Person zu kümmern. Hier besteht eine enge Verbindung zum Fußfetisch. Dies kann entweder an den nackten Füßen, aber auch bekleidet mit Nylons, Strumpfhosen oder High-Heels beziehungsweise Stiefeln erfolgen.

Wenn die oben spielende Person mit den oralen Diensten ihrer Schüler:innen an den Füßen zufrieden ist, wird die Person weiter als Lecksklave oder Lecksklavin ausgebildet, um in der häufigsten Konstellation die Herrin vaginal und klitoral zu befriedigen. Die dienende Partnerperson hat dabei zu jeder Zeit zur Verfügung zu stehen und muss auf Befehl eine von der dominanten Person festgelegte Position einnehmen, und sie oral befriedigen. Dies kann hockend, kniend zwischen den Beinen oder liegend für Queening erfolgen. Dabei liegt die Entscheidung bei der dominanten Person, ob der oder die Lecksklav:in sie vaginal oder anal lecken soll.

Weitere Formen von Lecksklav:innen

Die extremste Form ist vermutlich der oder die Toilettensklav:in, kombiniert mit einer oder einem Lecksklav:in. Diese müssen nach dem Geschäft der Herrin beziehungsweise des Herren bei objektisierten Sklav:innen die Klobrille von Spuren reinigen.

Bei den körperbezogenen Formen wird die devote Person als Pendant dazu benutzt, um eine Vagina beziehungsweise einen Penis mittels lecken von den letzten Tropfen Natursekt zu befreien oder auch zur Reinigung des Anus nach dem Toilettengang.

Im Machtgefälle mit einer dominanten Frau im Besitz eines Cuckold ergänzt sich eine weitere Aufgabe. Der Lecksklave muss hier die Reinigung des Intimbereichs vom Sperma eines anderen Mannes übernehmen, mit dem sie Verkehr hatte. Dies ist ein besonders demütigendes Element. Zusätzlich wird häufig damit gespielt, dass die dienende Person zunächst die dominante Person mit der Zunge vorbereitet und anschließend zusehen muss, wie seine Herrin von einem anderen Mann penetriert wird.

Das Lecken ist Dienstleistung an der oben spielenden Person, wird aber auch als Belohnung oder Strafe eingesetzt. Stellt der oder die Bottom den oder die Herr:in zufrieden, darf ausgiebig geleckt, liebkost und geschmeckt werden. Bei Unzufriedenheit spielt dann wiederum oft “tease and denial” eine tragende Rolle. Die unten spielende Person wird mit allen erdenklichen Mitteln heiß gemacht, die begehrten Körperteile nah ans Gesicht gehalten, das Lecken oder die Berührung mit der Zunge wird aber verweigert.

Mit wem harmoniert ein Lecksklave beziehungsweise eine Lecksklavin gut?

Wie zu Beginn bereits erwähnt, ist die häufigste Konstellation eine dominante Frau mit einem devoten Mann. In der Position des devoten Mannes eigenen sich die Rollen Sklave, Toy, und Cuckold besonders gut für eine entsprechende Ausbildung.

In der oben spielenden Position begegnen uns hier am häufigsten dominante Frauen in den Rollen Mistress, Cuckoldress, Trainer oder Degrader.

Wie erkenne ich, ob ich mich zum oder zur Lecksklav:in eigne?

Eine Vorliebe für Oralsex insbesondere für lecken, verbunden mit Spaß an Objektifizierung beziehungsweise daran, benutzt zu werden, sind ideale Voraussetzungen um als Lecksklav:in in den Dienst genommen zu werden. Häufig eignet sich dieser Kink auch besonders gut für Personen, die an konventionellem Geschlechtsverkehr kein Interesse haben. Ein Hang zum Dienen oder zur Devotion ist von Vorteil.

Zu Risiken und Nebenwirkungen…

…müsst ihr nicht zwangsläufig zu Arzt oder Apotheker gehen. Achtet bitte unbedingt auf die notwendige Hygiene und Safer Sex. Schützt euch vor Krankheiten, seien es Keime, die den Magen-Darm-Trakt aus der Balance bringen können, als auch Geschlechtskrankheiten. Verwendet bei neuen Spielpartnern Lecktücher oder Kondome. Weitere Informationen über Geschlechtskrankheiten und Übertragungswege findet ihr hier.

Achtet außerdem auf Aftercare, denn das Spiel mit der Objektifizierung kann die Psyche empfindlich treffen und Personen emotional verletzen.