Links überspringen

Latex: Was hat es mit dem Material auf sich?

Was ist eigentlich Latex?

Wer sich mit dem BDSM- und Fetisch-Bereich beschäftigt, kommt um das Thema Latex nicht herum. Dabei handelt es sich um ein elastisches und dehnbares Material, das je nach Verarbeitung eine mehr oder weniger glatte Oberfläche hat und unbehandelt leicht klebrig ist.

Das Grundmaterial wird aus dem geronnenen Milchsaft tropischer Pflanzen gewonnen, welches Gummiharze und einen wasserlöslichen Anteil enthält und beim Eintrocknen verhärtet. Dieser pflanzliche Kautschuk wird auch als Naturkautschuk beziehungsweise Naturlatex bezeichnet.

Geht es um Kleidungsstücke müsste korrekterweise von Gummikleidung gesprochen werden, denn mit Latex werden verschiedene Substanzen bezeichnet. So wird der gleiche Begriff auch für die synthetische Herstellung aus Erdöl verwendet, da das Endprodukt chemisch identisch ist. Gemeinhin spricht man aber dennoch von Latex, um eine Abgrenzung zu Autoreifen und anderen Produkten aus Gummi deutlich zu machen.

Wozu benutzt man Latex?

Latex wird nicht nur für Fetischkleidung verwendet, sondern zum Beispiel auch in der Medizin und Technik zur Herstellung von Schutzkleidung wie Handschuhe, um vor giftigen oder ätzenden Stoffen sowie Infektionen zu schützen. Weitere Verwendungszwecke sind die Herstellung von Farb- und Baustoffen.

Auch im Bereich der Verhütungsmittel begegnet uns das Material immer wieder in Form von Kondomen oder Femidomen, um vor Krankheiten oder Schwangerschaft zu schützen. Doch auch im spaßigen Teil der Erotik kommt Latex zum Einsatz: Zum Beispiel in Form von Spielzeugen, speziellen Laken oder aufreizender Kleidung. Kein Wunder, dass Latex auch in der Mode immer wieder als schmeichelndes aber auch verruchtes Element zu sehen ist.

Am bekanntesten ist Latex aber immer noch wegen des Gummifetischismus, den einige Menschen entwickeln. Das bedeutet, es erregt oder beruhigt sie, wenn sie sich mit Latex umgeben, es anziehen oder auf andere Weise mit dem Material in Berührung kommen. Der von vielen als unangenehm empfundene Effekt, dass Latex sich eng an den Körper legt, wird von den meisten Träger:innen von Latexkleidung sehr geschätzt.

Was muss ich bei der Verwendung beachten?

Ob als Kleidung oder Spielzeug: Handelt es sich nicht um Einmal- oder Wegwerf-Artikel wie Kondome oder Handschuhe, muss Latex gepflegt werden, damit es nicht spröde oder brüchig wird. Dazu gehört, dass es nach dem Tragen oder Benutzen mit etwas Shampoo oder einem geeigneten Reinigungsmittel kurz gewaschen, ausgespült und dann zum Trocknen aufgehängt oder gelegt wird. Da Latex sehr anfällig für das Anhaften von Staub und kleinen Partikeln ist, sollte der Gegenstand oder das Kleidungsstück anschließend mit Talkum abgepudert oder mit Silikonöl eingerieben werden.

Da Kleidungsstücke aus Latex in der Regel sehr eng anliegen sollen und das Material nicht einfach auf der Haut gleitet, muss diese vor dem Anziehen ebenfalls mit Talkumpuder oder Silikonöl bearbeitet werden.

Was muss ich beim Kauf beachten?

Latexkleidung gibt es in unterschiedlichen Stärken, angefangen bei 0,25 mm bis hin zu schweren, dickwandigen Anzügen mit einer Stärke von acht Millimetern. Je dünner das Material, umso dehnbarer und anfälliger ist es. Die am häufigsten verarbeiteten Stärken liegen bei 0,25 bis 0,8 mm. Man unterscheidet zwischen getauchter, geklebter und genähter Ware.

Manche Menschen reagieren allergisch auf Latex. Dies tritt insbesondere bei Menschen auf, die intensiven Hautkontakt mit Latex-Gegenständen haben. Die Allergie äußert sich in Form von Ekzemen, Dermatitis oder anderen Formen von Hautausschlag bis hin zum anaphylaktischen Schock.

Ursache dafür sollen natürliche Eiweiße aus dem Kautschuk sein. Daher sind die Anbieter von Latexleidung und hochwertigeren Kondomen in den letzten Jahren dazu übergegangen, eine synthetische Alternative zu verwenden, die die Allergie-Problematik deutlich vermindert. Bei Spielzeugen ist Silikon eine allergiefreundliche Alternative, die fast dieselbe Haptik bietet.


Teile dieses Beitrags über Latex erschienen zuerst auf Baumwollseil.de, einem der ersten Online-Shops für Kink, Erotik und BDSM und wurden Deviance freundlicherweise zur Verfügung gestellt.