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Tease and Denial – Die Lust mit dem Frust

Was bedeutet Tease and Denial?

Tease and Denial, zu deutsch “Necken und Verweigerung”, ist ein Sammelbegriff für sexuelle Praktiken, welche eingesetzt werden, um die Lust einer Person intensiv zu steigern, jedoch ohne einen Orgasmus zu erleben. Andere gebräuchliche Begriffe sind Orgasm Denial oder die Abkürzung T&D.

Diese sexuellen Spielarten sind unabhängig von Geschlecht, Neigung oder Orientierung. Der Effekt dieses Erregens und der Verweigerung des Orgasmus, welches in der Regel mehrfach wiederholt wird, ist zunächst einmal Frustration und das Herbeisehnen der Erlösung in Form eines Orgasmus. Die stark gesteigerte sexuelle Erregung führt im Anschluss an ein T&D-Szenario zu deutlich intensiveren Orgasmen, als bei anderen Praktiken.

Tease and Denial ist eng verwandt mit Edging, da bei beiden Praktiken eine Person stimuliert wird, bis sie sich am Rand des Orgasmus befindet. In diesem Moment wird die Stimulation aber gestoppt, um den Orgasmus vorzuenthalten. Beide Praktiken gehören zur Oberkategorie der Orgasmuskontrolle.

Warum macht man Tease and Denial?

Erotische sexuelle Verweigerung wird häufig von einer dominanten Person genutzt, um die Kontrolle über die submissive Person zu erhöhen. Da der unterwürfige Part in einem Zustand sexueller Empfindsamkeit und erhöhter Verletzlichkeit gehalten wird, ist es wahrscheinlicher, dass dieser sich dem dominanten Part beugt. Eine Nichtbeachtung kann hier im Rahmen der Einvernehmlichkeit zu einer längeren Verweigerungsfrist und den gegebenenfalls damit verbundenen Schmerzen führen.

Die Verweigerung des Orgasmus geht oft mit anderen Formen von Dominanz oder Demütigung einher, beispielsweise als Bestrafung oder Belohnung. Als solches Werkzeug können Keuschhaltungsspiele wie Tease und Denial dem oder der Top ermöglichen, erfreuliche und manchmal stark begehrte Gefühle sexueller Kontrolle und erotischer Macht zu erfahren. Die unterwürfige Person erlebt besonders intensive Gefühle der sexuellen Objektifizierung und Unterwerfung unter die dominante Person. T&D festigt und verstärkt also das Machtgefälle und die Bindung in einer D/s-Konstellation.

Die Spielart kann auch verwendet werden, um die Toleranz des oder der Sub gegenüber körperlicher Stimulation zu erhöhen also als Training, um einen Orgasmus zurückzuhalten. Umgekehrt kann es auch ein Mittel zur Konditionierung sein, um Sub einen Orgasmus auf Befehl in bestimmter Zeit erlernen zu lassen.

Was haben “Blue Balls” damit zu tun?

Die sich wiederholende Stimulation kann bei Personen mit Penis und Hoden zu Schmerzen und einer bläulichen Verfärbung des Hodensacks führen. Dies ist im Englischen als “Blue Balls” und zu Deutsch als “blaue Eier” bekannt ist. Die Ursache liegt in der Biologie. Der durch Erregung stimulierte Parasymphatikus erhöht die Blutzufuhr, der venöse Abstrom wird behindert. Der Druck kann sich empfindlich steigern, die Ansammlung von Lymphflüssigkeit und Blut im Hodensack steigt. Venöses Blut ist sauerstoffarm, so wie die Venen an unseren Händen und Armen bläulich schimmern, so erzeugt auch das gestaute, sauerstoffarme Blut im Hodensack diese Verfärbung. Bei Personen mit einer Vulva werden die Schamlippen bei selbiger Behandlung übrigens lila, auch die Schamlippen schwellen an. Oft betrachtet man diese vor Lust entstandene Verfärbung als Indiz für ein gelungenes Spiel mit der Verweigerung und Frustration.

Empfänglicher für Reize

Ein schöner Nebeneffekt der Tease and Denial Spielart ist, dass die bespielte Person durch die anhaltende Lust deutlich empfänglicher für Reize und Stimulationen wird. Schon eine sanfte Berührung reicht aus, um die Lust wieder aufs Neue in die Höhe schnellen zu lassen. Bilder oder geschilderte Fantasien können so ebenfalls eingesetzt werden und die Schwelle des für Eregungszustände benötigten Inputs wird deutlich gesenkt.

Um die T&D-Session zu beenden, kommen gängigerweise drei Varianten in Frage. Diese sind:

Ob ein erhöhter Zustand der sexuellen Erregung oder als Mittel der erotischen Qualen und Demütigung – Tease and Denial ist vielfältig einsetzbar, auch außerhalb des BDSM-Kontextes kann es für intensive Orgasmen in einer Partnerschaft sorgen.