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Gesucht? Nö, gefunden! Unsere Nutzer im Interview

Wir können euch viel erzählen, vorschwärmen und versprechen. Aber im Endeffekt können wir unseren Nutzer:innen bei Deviance nur einen Kompass, eine Landkarte und einen Metalldetektor an die Hand geben, um euch die bestmöglichen Erfahrungen zu bieten. Wer abgesehen gewisser Parameter, nach denen euch der Algorithmus matcht, auch menschlich zu euch passt, müsst ihr jedoch selber herausfinden.

Wie das funktionieren kann, erzählen uns Any (39) und Rhinevillage (44) aus NRW. Die beiden haben sich nach nur einer Woche auf Deviance gefunden und sind seitdem unzertrennlich. Laut eigener Aussage, wären sie sich ohne uns nie über den Weg gelaufen. Und das, obwohl sie jahrelang in derselben Stadt wohnten. Bei solch schönen Nachrichten, mussten wir die beiden einfach zum Interview bitten. Und zwar getrennt voneinander.


Die Ausgangslage

First things first – in was für einer Ausgangssituation hast du dir die App heruntergeladen? Warst du auf der Suche oder einfach nur neugierig?

Rhinevillage: Ich war zuvor 17 Jahre verheiratet. In diesen Jahren wurde das Thema BDSM direkt als pervers abgetan und kam für meine Frau damals nicht in Frage. Das war mitunter auch ein Grund für die Trennung und ich stecke immer noch mitten in der Scheidung. Dadurch war ich natürlich alleine. Ich habe mir geschworen: “Das nächste mal machst du reinen Tisch, von Anfang an.” Durch Zufall habe ich via Facebook eine Werbeanzeige von Deviance vorgeschlagen bekommen.

Any: Ich hatte auf dem Discord-Server von Zartbitternacht schon von der geplanten App gehört, da war die noch gar nicht draußen. Ab dem Zeitpunkt habe ich wirklich drauf gewartet. Ich war allerdings ursprünglich nicht auf der Suche nach einer festen Beziehung. Eher nach einem Spielpartner. Ich war zwar schon sehr lange BDSM interessiert, hatte aber nie die richtigen Partner dafür. Letztes Jahr habe ich dann gesagt jetzt oder nie. Jetzt muss irgendwas passieren.

Erwartungen an eine kinky Dating-Plattform

Hast du vorher schon Erfahrungen mit anderen Plattformen und Online-Dating außer Deviance gemacht?

Any: Ja, aber das war nicht so erfolgreich. Die Plattformen waren wenig spezialisiert. Es gibt dort zwar viele Leute, aber nicht alle haben was mit BDSM zu tun. Außerdem war eine Hürde, dass ich beim BDSM eine komplette Anfängerin war. Dann hieß es oft: „Mit Anfängern spiele ich nicht.“ Man war schon raus, bevor man sich überhaupt kennengelernt hat.

Rhinevillage: Die normalen Datingportale waren nichts für mich. Irgendwie kommt man da mit dem BDSM nicht so richtig auf den Punkt. Man hat sich zwar getroffen, aber es hat irgendwie nicht so gepasst. Bei Deviance stand BDSM ganz oben. Dort habe ich mich wohler gefühlt.

Was hast du von einer kinky Dating-Plattform erwartet?

Any: Ich hatte keine großen Erwartungen. Bei einer neuen Plattform gibt es ja logischerweise noch nicht viele User. Aber Deviance hat damit geworben, dass es ganz anders ist als andere Plattformen und ich habe mir gedacht ok, wir gucken mal ob man da erfolgreicher ist.

Rhinevillage: Auf typischen Fetisch-Portalen wollen alle nur das Eine. Daher hatte ich darauf getippt, dass auch bei Deviance viele eher das schnelle Abenteuer suchen. Doch das war ganz anders. Von Anfang an war klar, es gibt täglich nur drei Vorschläge, da guckt man schon genauer.

So kam es zum Match

Was war das Erste was dir an dem anderen Profil gefallen hat? Womit hat er/sie dich überzeugt?

Any: Das Foto war sofort sympathisch! Und der Text im Ganzen. Es war ein ganz normaler Text, nicht so total auf BDSM bezogen, sondern eher eine neutrale Vorstellung, wer er ist und was er sucht. Das hat mir sofort gefallen.

Rhinevillage: Auf ihrem Foto konnte man nicht viel sehen, da war nur ein Auge zu erkennen. Im Profil schrieb sie, dass sie genau wie ich Anfänger:in ist. Da dachte ich das passt gut. Außerdem hatten wir beide Switch im Profil angegeben, das war mir auch wichtig.

Hättest du Any/Rhinevillage im Supermarkt, im Club oder auf einem Konzert auch angesprochen? Wäre er/sie dir aufgefallen?

Rhinevillage: Ich glaube aufgefallen wäre Any mir durch ihr Äußeres schon, besonders ihr Gesicht. Aber angesprochen hätte ich sie eher nicht. Nach 17 Jahren Ehe war ich logischerweise eher schüchtern.

Any: Er wäre mir vermutlich nicht aufgefallen. Ich bin zugegeben eher schüchtern und würde meinen Lebtag niemanden einfach ansprechen.

Any und Rhinevillage auf Tuchfüchlung

Ging es sofort um BDSM? Wie habt ihr das Thema einfließen lassen?

Rhinevillage: Direkt bei der ersten Nachricht. Die war von mir und lautete:

“Hallo Any, ich bin Rhinevillage, klasse dass wir uns gematcht haben. Ich habe schon ein paar Erfahrungen im BDSM-Bereich, sowohl als Sub als auch als Dom sammeln können. Mir liegen beide Bereiche, wobei ich aber eher den Hang zum Dom habe. Ich möchte aber auch ab und da mal Sub sein, da es für mich ein tolle Gefühl ist sich total fallen zu lassen. (…) ich würde mich freuen wenn du mir zurückschreibt. Liebe Grüße, Rhinevillage”

Erste Nachricht von Rhinevillage an Any auf Deviance

Any: Doch, ich glaube es ging sofort um BDSM, unsere Vorlieben und Tabus. Wir haben schnell und sehr sachlich abgeklärt, ob das einigermaßen übereinstimmt. Nach ungefähr einer  Woche war dann auch schon das erste Treffen.

Dürfen wir fragen, welche Rollen du angegeben hast?

Rhinevillage: Switch, Kinkster, Sadmasochist, Top, Spanker, Spankee, Bottom.

Any: Switch, Spanker, Top, Bottom, Bunny, Spankee, Exploring.

Das erste Date

Hand aufs Herz: Was war dein erster Gedanke als du ihn beziehungsweise sie zum ersten Mal live gesehen hast?

Rhinevillage: Ich war überrascht. Optisch hat sie mich auf jeden Fall angesprochen. Doch dadurch, dass man ja auf ihrem Profilbild nur ihr Auge sehen konnte, musste ich mir bis zum Date diese Person, mit der ich da tagelang geschrieben hatte, irgendwie vorstellen. Und dann fragt man sich erstmal: Oh, DU bist das also?

Any: Ich bin sehr unvoreingenommen, was Äußerlichkeiten angeht. Für mich ist wichtiger, dass es eine gewisse Sympathie gibt. Rhinevillage sah anders aus, als es auf dem Foto rüberkam. Aber nicht negativ, sondern neutral. Mein erster Gedanke war: “Ja okay, mal gucken wie das wird”.

Inzwischen seid ihr ein Paar. Wann war das erste Bauchkribbeln?

Any: Das war im Prinzip beim zweiten Date. Da gab es den ersten Kuss und ich hatte Bauchkribbeln. Ich kann dir nicht erklären warum. Er hat mich das auch schon oft gefragt, aber ich kann es nicht sagen. Gefestigt hat sich dieses Gefühl dann in den folgenden zwei Wochen und als wir uns das nächste Mal gesehen haben.

Rhinevillage: Das erste Mal Bauchkribbeln war glaube ich so beim zweiten Date. Nach dem ersten Date wusste ich schon, da könnte was draus werden. Denn ich bin so ein Herzensmensch. Ich entscheide aus meinem Herzen und kann mich da meistens auch ziemlich gut drauf verlassen. Beim zweiten Date, war der ganze Abend so ein emotionales rauf und runter. Letztendlich kam es dann zu einem Kuss und da war es dann ganz deutlich.

Bitte einmal Resumeé ziehen

Entspricht Rhinevillage/Any genau den Erfahrungen, die du dir von Deviance erhofft hast?

Any: Ja. Obwohl wir beide bei BDSM praktisch nicht so erfahren sind, haben war da eine gemeinsame Ebene. In vielen Dingen sind wir uns von vornherein einig. Wir können über alles sehr offen reden und probieren Sachen einfach aus. Und meisten wird’s gut.

Rhinevillage: Nein. Viel mehr als ich mir erhofft habe. Ich habe wirklich den einen Menschen gefunden und kann sagen: Das passt, das ist es einfach.


Any ist Switch findet man darf sich auch gern mal trauen, etwas Neues auszuprobieren. Neben Yoga und Fotografie zählt endlich auch BDSM zu den Hobbys der 39-jährigen Netzwerkadministratorin.

Rhinevillage ist 44 und Operator im öffentlichen Dienst. In seiner Freizeit taucht er gern oder spielt mit Carrom. Und natürlich mit Any.

Update: Sieben Monate nach diesem Interview haben die beiden geheiratet. Wir sind überglücklich und wünschen alles Gute!


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